Omnibusunternehmen in Oberthulba feiert 75-jähriges Bestehen / Grünes Licht für Zukunft
Die blau-weißen Busse der KOB kennt im Landkreis Bad Kissingen und darüber hinaus wohl jeder. 40 moderne Linien- und Reisebusse sorgen für umweltfreundliche Mobilität in der Region. Grünes Licht für das Beförderungsunternehmen gab es bereits vor genau 75+1 Jahren. Das Jubiläum war nicht nur Anlass für eine Feier am Betriebshof in Oberthulba, sondern auch für eine Rückblende und einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft.
Weichen für Zukunft gestellt
„Wir sind sehr zuversichtlich beim Blick in die Zukunft.“, konstatiert Claus Schubert, seit 2005 Geschäftsführer für den Landkreis Bad Kissingen. Für die Zukunft sind die Weichen gestellt. Denn der langjährige Mobilitätsexperte wird Ende des Jahres in den Ruhestand gehen. Bei der Jubiläumsfeier Anfang Oktober standen bereits die Nachfolger mit auf der Bühne. Martin Fabri aus dem Raum Karlsruhe-Heilbronn und der aus Franken stammende Mario Barth werden die Verantwortung für das traditionsreiche Beförderungsunternehmen übernehmen. Ihnen zur Seite steht der langjährige Mitarbeiter Thomas Klüh, zuständig für das Markt-Betriebsmanagement, sowie das insgesamt 62-köpfige Team der KOB GmbH.
Weitläufiges Bedienungsgebiet
Die Fachkräfte sorgen dafür, dass die Fahrgäste in den 42 Linien- und Reisebussen sicher, pünktlich und umweltfreundlich ans Ziel kommen. Schwerpunkt des Fahrtenangebots bildet der Linienverkehr auf zwölf Linien in den Altlandkreisen Bad Brückenau und Hammelburg mit Ausläufern in die Städte Bad Neustadt, Schweinfurt und Fulda.
Zuverlässiger Freizeitpartner
Weiterhin ist die KOB u. a. von Mai bis Ende Oktober langjähriger Partner bei den beliebten Freizeitbuslinien des Landkreises Bad Kissingen, die an den Wochenenden und Feiertagen entlang attraktionsreicher Strecken verkehren. Zudem sind die KOB Busse unterwegs zu Ausflugsfahrten und Busreisen maßgeschneidert auf die Wünsche der Kunden.
Anerkennung von Politik und Partnern
Beim großen Jubiläumsfest auf dem Betriebshof in Oberthulba begrüßte Claus Schubert mit seiner Mannschaft mehr als zweihundert Gäste, darunter auch Landrat Thomas Bold, Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Inneren und Stefan Kühn, Chef der Busgruppe Bayern. Bei den Grußworten zeigte sich deutlich die Wertschätzung für das außerordentliche Engagement der KOB GmbH.
Fahrgastfreundliches Angebot
Gerade in den letzten Jahren mit Corona, Ukrainekrieg und nun der Energiekrise sind die Herausforderungen größer denn je, das Fahrtenangebot mit jährlich 1,6 Millionen Buskilometer (2021) auf einem hohen Qualitätsniveau zu halten und die Preise fahrgastfreundlich zu gestalten. Zumal seitens Aufgabenträgern und Kommunen die Mittel immer knapper werden.
Einsteigen auch als Arbeitnehmer
„Wir sind guter Dinge und werden auch in Zukunft ein zuverlässiger Mobilitätspartner für die Bürgerinnen und Bürger der Region sein.“, so Claus Schubert zuversichtlich. Einsteigen bei der KOB können nicht nur Fahrgäste, sondern auch Menschen, die einen abwechslungsreichen und sicheren Arbeits- oder Ausbildungsplatz suchen. Die KOB GmbH ist durch den übergeordneten Konzern Deutsche Bahn ein attraktiver Arbeitgeber.
Hintergrund: Rückblick auf 75 Jahre KOB GmbH
1946 – gleich nach Ende des 2. Weltkriegs – wurde der Omnibusbetrieb aus der Not heraus in Hammelburg gegründet. Aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen erwarb der Landkreis Hammelburg zwei Omnibusse, einen Opel Baujahr 1943 und eine MAN Baujahr 1941. Mit diesen Fahrzeugen wollte man die Mobilität und das Wirtschaftsleben in der Region wiederbeleben. Dadurch entstanden Linien bis Völkersleier durchs Thulba- und Saaletal und auch die Gemeinden Wasserlosen und Sulzthal erhielten eine Busverbindung zur Kreisstadt Hammelburg. Bereits im November 1946 wurden 3.000 Personen wöchentlich befördert.
Ab 1959 erfolgte der kontinuierliche Ausbau des Omnibusbetriebs in Hammelburg. Nach der Gebietsreform 1972 führte der Landkreis Bad Kissingen den Betrieb als Kreisomnibusbetrieb Bad Kissingen (KOB) weiter und betreute die neu eingerichteten Verbandschulen. 1975 waren bereits elf Fahrzeuge unterwegs. Im gleichen Jahr entstand auf der Strecke Bad Kissingen – Oberthulba – Hammelburg – Karlstadt eine Linie mit der Deutschen Bundespost.
1976 kam der private Omnibusbetrieb von Anton Wolf (Schondra) mit 13 Omnibussen hinzu. 1978/79 errichtete der Landkreis in Oberthulba einen neuen Betriebshof mit Garagen, Werkstatt, Tankstelle, Verwaltung und Sozialräumen. Dieser ist bis heute Hauptsitz des Unternehmens.
Um die Verkehrsprobleme im Raum Hammelburg – Schweinfurt -Bad Kissingen zu bereinigen und den Fahrzeugumlauf zu optimieren, schlossen der Landkreis Bad Kissingen und die Deutsche Bundesbahn, Geschäftsbereich Bahnbus Nürnberg, im Jahr 1983 einen Kooperationsvertrag, der bis heute und für die Zukunft mit der Nachfolgegesellschaft OVF (Omnibusverkehr Franken GmbH) gilt. Gleichzeitig vergrößerte sich der Kreisomnibusbetrieb Bad Kissingen immer weiter und stand finanziell auf festen Füßen.
Um wirtschaftlicher agieren zu können, wurde die Betriebsform im Jahr 2002 in eine GmbH umgewandelt. Die Gesellschafter der neuen KOB GmbH sind der Landkreis Bad Kissingen und die Omnibusverkehr Franken GmbH, Nürnberg.
In den letzten 20 Jahren hat sich die KOB kontinuierlich weiterentwickelt, das Konzessionsgebiet erweitert und neue Linienformen wie ein Expressbus nach Fulda eingeführt. Weiterhin hat die KOB wesentlich den Aufbau der Freizeitverkehre im Bäderlandkreis mitbestimmt.
Im Gelegenheitsverkehr ragt als Meilenstein im Jahr 2006 der Vertrag mit dem ecuadorianischen Fußballverband während der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland heraus. Mit zwölf Bussen wurden Spieler und Fans zu den Veranstaltungsorten befördert. Die Freundschaften dauern bis heute an.
Im Jahr 2022, mit einem Jahr Verspätung wegen Corona, feierte die KOB ihr 75-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest auf dem Betriebshof in Oberthulba.